Es ist dieser Tage kein leichtes, über erotische Werke zu schreiben, da die zeitgenössische „Moralität“ ein völliges Chaos beschreibt. Von enthemmten Gemeinschaften im Dunkelnetz bis hin zur neuen Prüderie in der Öffentlichkeit, es läßt sich kein klarer Zustand beschreiben. Zum Einen dient Eros immer noch und viel stärker als je zuvor der Kapitalisierung, zugleich hat sich Eros aus unserer Welt vorübergehend verabschiedet, weil das zarte und gekonnte Spiel mit der Begehrlichkeit grob und hart geworden ist. Auch in der kulturellen Welt gärt das Myzel der sittlich-konformierenden Zensur.
Die genialen Griechen des Altertums versteckten in den Göttern und Göttinnen menschliche Eigenschaften, die mythoogisch poetisch miteinander letztlich das ganze Wesen der Menschheit beschreiben. Somit waren sie unserer heutigen Psychologie weit voraus, da sie kein Stückwerk individualer Existenzbewältigung definierten, sondern das Psychogramm des Olymp als erläuterndes Welttheater erlebbar machten. Dabei spielt der eher unbedeutende Eros eine doch sehr bedeutende Rolle, weil der homo sapiens, der sein Dasein so gern „vernünftig“ im Griff hätte, den unkalkulierbaren Komplex der „Erotik“ nicht in den Griff bekommt, siehe Zeus.
Während die Griechen auch Pädophilie als „normalen“ Umgang lebten, so hat, aller Erkenntnis nach, auch der übergeistige Sokrates seine Knaben gehabt, die im Damaligen als das Schönheitsideal galten. Seine Frau Xanthippe diente ihm als Fortpflanzerin und hatte wenig zu bestimmen. Die Lustbetonung setzt sich im alten Rom fort und wird als Grundprinzip des Menschlichen gelebt.
Gleichwohl scheitert Rom an diesem Umstand: Zur Grundverpflichtung der reich begüterten Tempeldienerinnen gehörte ein totales Keuschheitsgelübde. Als bekannt wurde, daß die Tempeldienerinnen eigene Orgien organisiert hatten, zerbrach die Basis des römischen Götterkultes.
In den moralischen Religionen, damit auch dem Judentum, dem Christentum und dem Islam ändert sich das Bild, Homosexualität gilt im Mizwot als verderblichste Sünde, im Christentum definieren Monogamie und Zölibat den Versuch, das Geistlich-Geistige über das Körperlich-Fleischliche obsiegen zu lassen und Jesus von Nazareth definiert nur an einer Stelle im NT die Option einer Todesstrafe, nämlich bei Kindesmißbrauch. Der Islam übernimmt im Allgemeinen den jüdischen Moralkodex, doch spätestens im „Beiwerk“ der Scharia wird eine Radikalisierung der Abstrafung von unmoralischer Verhaltung eingeführt, betraft wird möglichst in der Öffentlichkeit, um die Konsequenzen von „Fehlverhalten“ zu verdeutlichen, wie auch im christlichen Miteelalter oder der Neuzeit. Die Bilder der Bestrafung sollten erlebt werden und waren reales Theater oder sind es bis heute.Auch in Asien, besonders in Shinto und im Konfuzianismus finden sich ambivalente Regelungen, die vor allem der Verpflichtung am Dienst in der nationalen Gemeinschaft geschuldet waren, den Männern aber das Privileg der Dominanz in der Beziehung der Geschlechter zueinander einräumte, was beispielhaft in der Geisha-Kultur evident wird.
1981 geboren in Anyang, Südkorea
2000-2003 B.A Sookmyung Womens University, Seoul, Südkorea
2004-2008 M.A Lécole Nationale Superieure d`Arts, Paris-Cergy, Frankreich
2008-23013 Studium an der Akademie der Bildenden Künste München bei Prof. Anke Doberauer
2014 Meisterschülerin bei Prof. Anke Doberauer, AdbK München Stipendium
2007 Bourse de projet, Ensapc
2012 Stipendien für ausländische Studierende an der Akademie der Bildenden Künste Münchenab.
2008 Austellungen im In- und Ausland